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Ergebnisse der Befragung »Generationen 60+ in Sachsen – Anregungen und Impulse« 

Am 16.09.2024 wurde die Broschüre zur Befragung Nov./Dez. 2023 vorgestellt

Die vorliegende Befragung „Generationen 60+ in Sachsen“ wurde im Auftrag des Sächsischen Staatsministeriums für Soziales und Gesellschaftlichen Zusammenhalt durchgeführt. Die Umsetzung und wissenschaftliche Auswertung der Erhebung erfolgte durch das unabhängige Forschungsinstitut Rauh Research Management, das auf die Durchführung von Forschung und Evaluation spezialisiert ist. Die Ergebnisse dieser umfassenden Studie bieten wertvolle Einblicke in die Bedürfnisse der älteren Bevölkerung Sachsens und dienen als Grundlage für zukünftige seniorenpolitische Maßnahmen.

Die folgende Zusammenfassung wurde in einfacher Sprache verfasst, um die Ergebnisse für viele Menschen verständlich und leicht zugänglich zu machen.

Die Befragung „Generationen 60+ in Sachsen“ wurde durchgeführt, um die Meinungen und Bedürfnisse älterer Menschen in Sachsen zu verstehen.

Zeitraum der Befragung: 3. November bis 12. Dezember 2023.

Anzahl der Teilnehmer: 2.430 Personen über 60 Jahre, hauptsächlich online befragt.

Die Ergebnisse sollen als Grundlage für seniorenpolitische Maßnahmen in Sachsen dienen.

Themen der Befragung

Die Befragung umfasste 106 Fragen zu verschiedenen Bereichen:

  1. Wohnen: Wohnsituation und Wohnwünsche.
  2. Gesellschaft und Alter: Einstellungen zum Älterwerden.
  3. Zusammenleben: Kontakte und soziale Integration.
  4. Arbeit und Engagement: Ehrenamtliche Tätigkeiten und Wünsche nach Arbeit.
  5. Kultur, Lernen und Digitalisierung: Teilnahme an Kulturangeboten und Nutzung des Internets.
  6. Mobilität und Verkehr: Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel und Verkehrssicherheit.
  7. Gesundheit und Pflege: Gesundheitsversorgung und Pflegebedarf.

 Wichtige Ergebnisse

Lebenszufriedenheit: Die meisten Befragten (>75 %) fühlen sich jung und sind mit ihrem Leben zufrieden.

Ehrenamt: Fast 43 % sind ehrenamtlich aktiv, und über 72 % der Befragten möchten ein Ehrenamt ausüben.

Wertschätzung: Fast die Hälfte der Befragten fühlt sich manchmal nicht genug wertgeschätzt.

Generationenübergreifende Angebote: > 93 % wünschen sich mehr Angebote, die Jung und Alt zusammenbringen.

Digitalisierung: Zwei Drittel der Befragten nutzen das Internet täglich, aber ein Drittel sieht weiterhin Barrieren in der Nutzung.

Herausforderungen

Isolation: Besonders alleinstehende oder verwitwete Personen berichteten von Einsamkeit.

Sicherheit im Verkehr: Viele ältere Menschen fühlen sich im Straßenverkehr unsicher und wünschen sich Verbesserungen.

Pflege: Ein Mangel an Informationen und Zugängen zur Pflegeberatung wurde deutlich.

Renten und finanzielle Unsicherheit: Viele Befragte sehen die Rente als zu gering und haben Sorgen um ihre finanzielle Zukunft.

 Anregungen und Impulse

 Verbesserungsvorschläge

1. Mehr Wertschätzung für Ältere: Politische Maßnahmen sollten darauf abzielen, den Beitrag älterer Menschen (z.B. Ehrenamt) stärker anzuerkennen.

   – Vorschläge: Bessere Renten, Anerkennung von Ehrenamt durch Vergünstigungen oder Fahrtkostenerstattungen.

2. Förderung generationenübergreifender Projekte:

   – Begegnungsstätten und gemeinsame Veranstaltungen für Jung und Alt sollten in jedem Stadtteil vorhanden sein.

   – Mehrere Befragte wünschen sich regelmäßige kulturelle Veranstaltungen wie Tanzabende.

3. Barrierefreie digitale Angebote:

   – Schulungsangebote für ältere Menschen sollten ausgeweitet werden, um die digitale Souveränität zu stärken.

   – Einführung von „Digitalbeauftragten“ in Kommunen, die den Älteren bei digitalen Fragen helfen.

4. Mobilität und Verkehrssicherheit:

   – Verbesserung der Fußgängersicherheit und barrierefreie Zugänge im öffentlichen Nahverkehr.

   – Einführung vergünstigter ÖPNV-Tickets für ältere Menschen, um ihre Mobilität zu erhalten.

5. Stärkung der Pflegeangebote:

   – Aufklärungskampagnen über Pflegedienste und -möglichkeiten sollten verstärkt werden.

   – Einführung fester Ansprechpartner in Wohnorten, um älteren Menschen den Zugang zu Pflegeleistungen zu erleichtern.

6. Soziale Vernetzung fördern:

   – Schaffung von mehr Angeboten, die das soziale Miteinander fördern und Einsamkeit vorbeugen.

   – Entwicklung von Programmen, in denen Ältere als Wissensträger und Mentor:innen fungieren können.

 Fazit

Die Befragung zeigt, dass ältere Menschen in Sachsen aktiv und selbstbewusst leben möchten, gleichzeitig aber in Bereichen wie Ehrenamt, Verkehrssicherheit und Pflege Unterstützung benötigen. Es gilt, diese Wünsche und Bedürfnisse in politische Maßnahmen zu übersetzen, die die Lebensqualität der Generation 60+ weiter fördern.

Abbildungen aus der Broschüre:

Die Veröffentlichung der Ergebnisse der Befragung „Generationen 60+ in Sachsen“ markiert einen wichtigen Meilenstein im Erprobungsjahr der sächsischen Generationenarbeit. Zum ersten Mal wurde eine umfassende Analyse der Bedürfnisse und Lebensrealitäten der älteren Generation in Sachsen durchgeführt. Die gewonnenen Erkenntnisse bieten nicht nur Einblicke in die aktuelle Lage, sondern dienen auch als Grundlage für zukünftige Maßnahmen. Insbesondere im Erprobungsjahr der Generationenagentur zeigt diese Befragung, wie dringend notwendig es ist, generationenübergreifende Angebote zu stärken und die Teilhabe älterer Menschen zu fördern, um den gesellschaftlichen Zusammenhalt weiter zu sichern.

Bestellung einer gedruckten und gebundenen Fassung unter: https://publikationen.sachsen.de/bdb/artikel/45442