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Rückblick 3. Sächsischer Generationendialog

Am 28. November 2024 fand in Mittweida der 3. Sächsische Generationendialog unter dem Motto „Alte Werte, neue Wege – wie gelingt die Transformation der Generationenarbeit?“ statt. Diese Dialog- und Fachveranstaltung stellte einen Meilenstein in der Konzeptphase der erst seit diesem Jahr agierenden Sächsischen Generationenagentur dar. Über 70 Teilnehmende aus ganz Sachsen, darunter Vertreterinnen und Vertreter aus Kommunal- und Landkreisverwaltungen, sozialen Unternehmen, Politik, Wissenschaft und Zivilgesellschaft, kamen zusammen, um gemeinsam über die Zukunft der Generationenarbeit zu diskutieren. Diese breite Beteiligung unterstrich die Relevanz des Themas.

Eröffnung und Grußworte

Nach dem Einlass zwischen 13 und 14 Uhr startete die Veranstaltung mit den Begrüßungsworten. Manuela Thomas, Projektleiterin der Sächsischen Generationenagentur, betonte die Bedeutung des Dialogs in der aktuellen Konzept- und Erprobungsphase und richtete den Blick auf die Chancen der Zusammenarbeit. Thomas Früh, Leiter der Abteilung Jugend, Familie und Teilhabe, ging auf die zentrale Rolle der Generationenarbeit als gesellschaftliche Aufgabe ein und sprach über die damit verbundenen Herausforderungen. Das letzte Grußwort übernahm Ralf Schreiber, Oberbürgermeister der Stadt Mittweida. Mit offenen und herzlichen Worten hieß er die Teilnehmer des Generationendialogs in seiner Stadt willkommen und stimmte sie mit Beispielen aus Mittweida auf einen Nachmittag gemeinsamer Ideen und eines lebendigen Austauschs ein.

Eröffnung von Manuela Thomas | Projektleiterin Sächsische Generationenagentur
Grußwort von Thomas Früh | Leiter der Abteilung Jugend, Familie und Teilhabe
Grußwort von Ralf Schreiber | Oberbürgermeister Stadt Mittweida

Graphic Recording Generationendialog | Die Eröffnung

Jeder Programmpunkt wurde von Graphic Recorderin Antje Dennewitz dokumentiert. In diesem Bild sind die Eröffnungsreden zusammengefasst. 

Premiere des Kurzfilms "WAS BEDEUTET ALTERN FÜR DICH?"

In der diesjährigen Konzeptphase der Sächsischen Generationenagentur, die im Auftrag des Sächsischen Staatsministeriums für Soziales und Gesellschaftlichen Zusammenhalt durchgeführt wird, drehte sich vieles um eine zentrale Frage: Wie können wir positive Bilder des Alterns fördern und neue Perspektiven auf das Älterwerden eröffnen?

Ein besonderes Highlight war daher die Premiere eines von der Generationenagentur produzierten Kurzfilms, der beim Generationendialog in Mittweida erstmals der Öffentlichkeit gezeigt wurde. Der komplette Kurzfilm wird ab dem 15. Dezember 2024 im Internet verfügbar sein.

Als Vorgeschmack ein Ausschnitt aus dem Kurzfilm "Was bedeutet altern für dich?"

Freuen Sie sich auf inspirierende Geschichten, die zeigen, wie viel Potenzial und Chancen im Älterwerden stecken. Ein Film, der anregt, berührt und zeigt: Es ist nie zu spät, dazu zu lernen und das Leben zu genießen.

Podiumsdiskussion: Wege zur Generationenpolitik ​

Unter der Moderation von Jan Holze von der Deutschen Stiftung für Engagement und Ehrenamt entwickelte sich eine lebendige und vielseitige Diskussion über den Weg zur Generationenpolitik. Die Podiumsgäste brachten ebenso wie das Publikum zahlreiche Perspektiven und Aspekte ein, was den Austausch besonders facettenreich machte. Hervorzuheben ist die Zusammensetzung des Podiums, das gezielt die Perspektive der jungen Generation einbezog, vertreten durch Amy Kirchhof, Vorsitzende des Landesschülerrats. Gemeinsam mit Elly Martinek (Vorstand der Landesseniorenvertretung), Dagmar Socher (Netzwerkkoordinatorin Demografie & Pflege im Kreis Meißen), Thomas Früh vom Sächsischen Ministerium für Soziales und Gesellschaftlichen Zusammenhalt sowie Manuela Thomas von der Sächsischen Generationenagentur wurde diskutiert, welche Ansätze und Strukturen notwendig sind, um nachhaltige Effekte zu erzielen und Generationenpolitik konkret werden zu lassen. Themen wie digitale Bildung, der Abbau von Vorurteilen und die Bedeutung eines generationenübergreifenden Miteinanders – sei es in der Familie, in Schulen oder in der Gesellschaft – standen im Fokus. Die aktive Einbindung des Publikums, die durch den engagierten Moderator Jan Holze angeregt wurde, hat die Podiumsdiskussion zu einem dynamischen und inspirierenden Teil der Veranstaltung werden lassen. Die Diskussion machte deutlich, dass Generationenpolitik eine Querschnittsaufgabe ist, die nur durch die aktive Beteiligung aller Akteure erfolgreich umgesetzt werden kann. Dieser lebendige Austausch zeigte, wie wichtig es ist, gemeinsam an Lösungen zu arbeiten, um den vielfältigen Anforderungen gerecht zu werden.

Lesen Sie unseren Beitrag zum Thema "Generationenpolitik"

Graphic Recording | Podiumsdiskussion

Wie funktioniert Generationenpolitik?  Was sind die Barrieren?  Wie gelingt Miteinader? So dokumentierte Antje Dennewitz – unsere Graphic Recorderin – die Podiumsdiskussion.

Eine unbeschwerte Gedankenreise mit Yes! oder Nie

Nach der einstündigen Pause bot die Dresdner Improvisations-Theatergruppe Yes! oder Nie eine kreative Auseinandersetzung mit dem Thema Generationenarbeit. Die Besucher hatten zuvor auf Kärtchen notiert, was Generationenarbeit für sie bedeutet. Aus diesen Begriffen entstanden spontane Szenen, die durch Zurufe aus dem Publikum weiterentwickelt wurden. Es war unterhaltsam, oft ziemlich witzig, aber vor allem war es beeindruckend, was die vier Schauspieler auf der Bühne dargeboten haben. 

Dieser Programmpunkt hat den Besuchern des Generationendialog sichtlich gut gefallen. Es waren Momentaufnahmen impulsiver Gedanken, die mit  der Generationenarbeit im Zusammenhang standen. Dieses Improtheater wurde im Rahmen der Veranstaltung zu einem Dialog der etwas anderen Art.

Graphic Recording | Improtheater

ca. 50 Kärtchen hat die Gruppe vom Publikum erhalten, alles Gedanken im Zusammenhang mit Generationenarbeit – was daraus entstand, lässt sich anhand des Graphic Recordings nur erahnen. Man muss schon dabei, gewesen sein. 

Wissenschaftlicher Input: Vorstellung des PosIA-Index

Vortrag von Prof. Dr. Schulz-Nieswandt - Kuratorium Deutsche Altershilfe

Nach dem lockeren und kreativen Teil der Veranstaltung wurde es wissenschaftlich: Prof. Frank Schulz-Nieswandt, ein anerkannter Sozialwissenschaftler und Experte für Sozialpolitik und Altersforschung vom Kuratorium Deutsche Altershilfe, trat ans Rednerpult. Mit seinem Vortrag stellte er den „Index Soziale Innovation für das Altern“ (PosIA-Index) vor und erklärte dessen Entwicklung und Zweck. Durch seine langjährige Erfahrung im Umgang mit gesellschaftlichen und demografischen Fragestellungen konnte er den Teilnehmenden einen Einblick geben, wie dieser Index als Werkzeug genutzt werden kann, um Innovationen im Bereich des Alterns zu fördern und nachhaltige Ansätze zu entwickeln. 

Prof. Schulz-Nieswandt erklärte nicht nur die Entstehung und den Aufbau des PosIA-Index, sondern zeigte auch dessen vielseitige Einsatzmöglichkeiten. Er ging darauf ein, wie der Index dabei helfen kann, Entscheidungsprozesse zu objektivieren und sowohl Organisationen als auch Projekte gezielt weiterzuentwickeln. Er betonte, dass ein solcher Index eine wichtige Verbindung zwischen wissenschaftlichen Erkenntnissen und der praktischen Anwendung darstellt, um neue Ansätze in der Sozialen Arbeit zu analysieren oder zu optimieren. 

Preisverleihung des ALVI -Awards

Auf den Vortrag folgte die Verleihung des Alters-Vielfalts-Preises der Generationenarbeit in Sachsen 2024 (ALVI-Award), einem Projektwettbewerb, der eng mit dem PosIA-Index verknüpft ist. Die Sächsische Generationenagentur setzte den PosIA-Index erstmals als Bewertungsinstrument für die Qualifizierungsrunde des Jury-Votings ein. Die dabei entstandenen Projektbögen wurden sowohl der Jury als auch – auf Wunsch – den Projektträgern zur Verfügung gestellt. Diese mehrstufige Bewertungsmethode, die auf dem Index basiert, markiert die erste praktische Anwendung des neuen Instruments aus der Alter(n)sforschung, das erst Ende Juni veröffentlicht wurde.

Die Preisverleihung begann mit einem stimmungsvollen Intro und ehrte drei Jury-Preise sowie einen Sonderpreis, die alle positive Altersbilder und neue Perspektiven auf das Altern fördern. Die Preisträger haben eine Glastrophäe sowie ein Scheck über 5.000 € überreicht bekommen. Die zehn Projekte, die sich für die Juryrunde qualifizierten, erreichten alle sehr gute Ergebnisse, sodass es am Ende ein äußerst knappes Kopf-an-Kopf-Rennen wurde.

Die Preise gingen ins Erzgebirge, ins Leipziger Umland, nach Bautzen und nach Mittelsachsen

Den Jurypreis haben erhalten: der Generationenhof in Lindennaundorf (Landkreis Leipzig), der MehrgenerationenGARTEN der Gemeinde Stützengrün, Ortsteil Hundshübel (Erzgebirgskreis) und die Chorakademie der Generationen aus Bautzen (Landkreis Bautzen). Der Sonderpreis ging an das Landratsamt Mittelsachsen mit dem Projekt „Entwicklung einer seniorenpolitischen Strategie für den Landkreis Mittelsachsen“.

Alle 29 eingereichten Projekte haben eindrucksvoll gezeigt, wie vielfältig Generationenarbeit ist und wie engagiert sich Menschen in ganz Sachsen für Altersthemen einsetzen. Dafür danken wir herzlich und freuen uns darauf, gemeinsam neue Wege zu gehen und die Projektträger auch unabhängig vom ALVI-Award in Zukunft zu unterstützen. 

Die Projektportraits der vier Preisträger - als kurze Video-Vorstellungen

Graphic Recording | Preisverleihung

Auch die Preisverleihung wurde von Antje Dennewitz grafisch dokumentiert. Jedem Preisträger hat sie ein kleines Bild gewidmet. Es entstand eine tolle Collage.

Bilder der Preisverleihung

Im Generationendialog mit Luke Kell, Vortrag zum Ausklang

Ursprünglich war Joey Kelly für einen Motivationsvortrag angekündigt, musste jedoch aus privaten Gründen absagen und wurde von seinem Sohn Luke Kelly vertreten. Nach einer kurzen Liveschaltung zu Joey Kelly gab Luke Kelly Einblicke in gemeinsame Reisen mit seinem Vater und schilderte anhand von Anekdoten die Unterschiede zwischen den Generationen. 

Den Abschluss bildete ein liebevoll angerichtetes Abendbuffet in der Torfgrube, das den Teilnehmenden weitere Gelegenheit zum Austausch bot. 

Wir danken allen interessierten Gästen, den Programmteilnehmenden, der Jury des ALVI-Awards, dem Sächsischen Staatsministerium für Soziales und Gesellschaftlichen Zusammenhalt, der Torfgrube sowie allen Partnern und Unterstützern, die den 3. Sächsischen Generationendialog zu einer gelungenen Dialog- und Fachveranstaltung gemacht haben. Generationenarbeit betrifft uns alle, und wir kommen am besten voran, indem wir im Dialog bleiben.

Momentaufnahmen vom 3. Sächsischen Generationendialog aus Mittweida

Zum Presse-Bereich

Pressemitteilung als PDF und Reintext, Fotos, Portraits der Gewinnerprojekte